Drei Minuten vor der Halbzeit und neun Minuten nach der Halbzeit: Das waren die entscheidenden Minuten bei der 1:2-Heimniederlage der Ersten Fußballmannschaft des SVA im Nasenbach-Stadion gegen die Gäste vom TuS Kienberg. Nach der 1:0-Führung von Kapitän Matthias Bareuther in der 30. Minute schlugen in der 42. Minute Sebastian Erber und in der 54. Minute Maximilian Obermair gnadenlos zu. Und mit dieser erneuten Niederlage muss Albaching nun mehr auf das untere Tabellendrittel achten als auf die in den beiden Vorjahren erreichten Aufstiegs-Relegationsränge.
Zu Beginn der Partie entwickelte sich ein körperbetontes, schnelles und kämpferisches Spiel auf beiden Seiten. Jedoch waren die Albachinger von Anfang an ein wenig zu weit weg von den Gegenspielern. Kienberg spielte hinten sicher und die erste Viertelstunde spielte sich vor allem im Mittelfeld ab. In der 16. Minute hatte der SVA die erste Torchance durch Matthias Bareuther, nur 60 Sekunden später schossen dann die Kienberger das erste Mal aufs SVA-Tor (beide Schüsse gingen knapp drüber). Und in Spielminute 20 hätte Steffen Teetz von den Gästen beinahe die Führung erzielt, aber SVA-Torwart Heinz hielt mit einer Glanzparade. In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit hatte dann der SVA unter Trainer Günther Greißl das Zepter in der Hand und war überlegen. Besonders Libero Seppi Grabl hatte seine Hintermannen voll im Griff. Verdient fiel somit der 1:0-Führungstreffer für Albaching: Ein weiter Ball aus dem hinteren Mittelfeld kam zu Christian Bareuther, der spielte auf rechts zu seinem Bruder Matthias, und dieser kurvte erst einen Kienberger Verteidiger aus, um anschließend aus leicht spitzem Winkel ins linke, obere Eck - unhaltbar für den Kienberg-Keeper - zu vollstrecken. Doch drei Minuten vor der Halbzeit fiel der Ausgleich - zu diesem Zeitpunkt aus heiterem Himmel: Ein Freistoß von der Mittellinie kam zu Sebastian Erber in den SVA-Strafraum, dieser konnte freistehend noch ein paar Meter gehen und dann aus der Drehung heraus den Ausgleich markieren, flach ins linke, untere Eck. Da hat dann wohl die Albachinger Abwehr ein wenig geschlafen.
Nach dem Pausentee gingen beide Teams wieder kämpferisch auf das Feld, beide Teams wollten unbedingt gewinnen. Doch in der 54. Minute fiel dann der 1:2-Rückstandstreffer aus Albachinger Sicht: Ein Pass aus dem Mittelfeld kam zum sich völlig freilaufenden Maximilian Obermair, der alleine auf SVA-Schlussmann Heinz zulief und eiskalt ins linke untere Eck vollstreckte. 1:2-Rückstand für Albaching; Trainer Greißl meinte zu seinen Schützlingen von der Auslinie aus: "Das war aber jetzt echt zu billig!" Albaching verlor sichtlich den Faden, und hätte eine Minute später durch einen Lattentreffer erneut von Maximilian Obermair noch weiter in Rückstand geraten können. Ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten entwickelte sich anschließend. Und SVA-Keeper Heinz musste mehrmals in größter Not retten, was zu retten ist. Dabei wäre der Ausgleich durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Denn in der 74. Minute scheiterte Christian Bareuther mit seinem Kopfball nach einer Ecke am Kienberger Torwart. Und in der 76. Minute traf Bruder Matthias Bareuther aus aussichtsreicher Position leider nur den linken Pfosten, was äußerst schade war, denn in der Schlussviertelstunde wäre zumindest ein Remis für den SVA durchaus gerecht und verdient gewesen. Obwohl ab der 86. Minute Albaching nur noch zu Zehnt spielte, denn Thomas Lindner sah nach wiederholtem Foulspiel (das zweite Foul war ein gefährliches Spiel mit einem Fallrückzieher im Strafraum, der zwar nicht den Ball, aber den Gegenspieler traf) die Gelb-Rote-Karte.
Es änderte sich also nichts mehr am Spielstand und Albaching verlor gegen Kienberg knapp mit 1:2. Schiedsrichter Tobias Harraßer vom ASV Au bei Bad Aibling leitete übrigens vor 105 Zuschauern im Albachinger Nasenbachstadion die Partie absolut sehr gut, immer ruhig, und in seinen Entscheidungen immer souverän. Wenigstens damit waren beide Seiten an diesem Spieltag zufrieden, mit der Niederlage Albaching sicherlich nicht. Nun muss man sich eher am unteren Tabellendritel orientieren und aufpassen, dass man nicht noch weiter abrutscht. Denn für einen zweimaligen Aufstiegsreleganten der letzten beiden Saisons dürfte der Klassenerhalt wohl das mindeste Ziel sein. Und das ist möglich, und wird auch sicherlich gelingen! (jo)